Führung braucht soziale Intelligenz

Führungskräfte stecken oft im Spannungsfeld der Professionalität und der Menschlichkeit. Sie müssen freundlich und dialogorientiert agieren, gleichzeitig aber auch mit Autorität und Hierarchie bewusst sein.

Egal welchen Führungsstil sie fahren, es braucht soziale Intelligenz um das Spannungsfeld zwischen Professionalität und der Menschlichkeit auszugleichen.

Nehmen wir einmal die klassischen Führungsstile:

Der autoritäre Führungsstil:

Vorteile: Klare Verantwortung, Schnelle Handlungsfähigkeit. Gerade in Krisensituationen ist es wichtig schnelle, jedoch bedachte Entscheidungen zu treffen.

Nachteile: Die Mitarbeiter sehen sich nicht ernst genommen. Sie werden demotiviert und sehen keine Notwendigkeit sich eigene Gedanken zu machen und selbst initiativ zu werden. Die Führungskraft wird leicht überfordert mit den Aufgaben, alles selbst entscheiden zu müssen. Entscheidungen lasten auf einer Schulter, es kommt zu Fehleinschätzungen und falschen Entscheidungen.

Der kooperative Führungsstil

Vorteile: Die Motivation der Mitarbeiter wird gefördert, da sie eigene Ideen und Vorschläge einbringen können und ernst genommen werden. Entlastung der Führungskraft. Das Arbeitsklima ist angenehm und fördert gute Arbeitsergebnisse.

Nachteile: In verschiedenen Situationen kann es zu keinen klaren Entscheidungen kommen.Im Bemühen es seinen Mitarbeitern recht zu machen kann es vorkommen, dass sich die Führungskraft im Ernstfall nicht durchsetzen kann. Notwendige Entscheidungen können auf die lange Bank geschoben werden.

Laissez-Faire Führungsstil

Vorteil: Mitarbeiter arbeiten selbstbestimmt mit einem großen Spielraum. Dies kann sich auf die Mitarbeiter motivierend auswirken. Mitarbeiter bringen ihre persönlichen Stärken mit ein.

Nachteil: Nicht jeder Mitarbeiter kann mit einem hohen Maß an Freiheit umgehen. Ohne Orientierung Vorgabe des Vorgesetzen tritt leicht Desorientierung ein.

Soziale Intelligenz ist Trumpf

Nun sollte die Führungskraft nicht dem Entweder- oder Führungsstil a,b, oder c, beugen. Hierzu benötigt es soziale Intelligenz. Unter sozialer Intelligenz versteht man die Fähigkeit, andere zu verstehen um mit ihnen erfolgreich handelnd tätig zu werden. Ebenso gehört zu sozialer Intelligenz eine hohe soziale Sensibilität, Emotionalität und soziale Einsicht. Menschen mit hoher sozialer Intelligenz sind z.B. in der Lage Perspektiven anderer zu übernehmen. Sie zeichnen sich durch Fürsorglichkeit und Empathie aus und stehen neuen Ideen und Erfahrungen offen gegenüber.

Führungskräfte mit hoher sozialer Intelligenz können zwischen den klassischen Führungsstilen switchen.  Es gibt im beruflichen Alltag durchaus Situationen in denen es notwendig ist einen autoritären Führungsstil zu zeigen. Hierbei werden die Vorteile wie z.B. schnelle Entscheidungskraft genutzt. Doch gibt es auch Situationen und Entscheidungen wo es Sinnvoll scheint, einen kooperativen Führungsstil zu zeigen. z.B. wenn die Motivation der Mitarbeiter so stark sinkt und diese sich überlegen den Arbeitsplatz zu wechseln. Des Weiteren hat auch ein Laussez Fairer Führungsstil seine Berechtigung. Z.B. in Situationen bei denen der Mitarbeiter seine Spielwiese bekommen um seine Fähigkeiten voll ausschöpfen zu können.

Wenn sie als Führungskraft zwischen den klassischen Führungsstilen switchen wollen, können sie sich folgende Reflektionsfragen stellen,

  • Wie dramatisch ist die Situation und muss schnell eine Entscheidung getroffen werden?
  • Kann ich dies oder jenes einem Mitarbeiter abgeben und welche Fähigkeiten braucht dieser?
  • Ist es in der Situation wichtiger meinem Unternehmen gegenüber Loyal zu sein, oder wichtiger meinem Mitarbeiter gegenüber Loyal zu sein?
  • In welcher Situation steckt mein Mitarbeiter gerade privat und wie schlägt sich dies auf seinen beruflichen Alltag nieder?
  • Wie motiviert sind meine Mitarbeiter?
  • Ist es für meine Mitarbeiter hilfreich mehr Orientierung zu geben?

Nutzen sie die Vorteile der klassischen Führungsstile und minimieren sie die Nachteile indem sie zwischen den Führungsstilen switchen.